Erstmalig in der über 20-jährigen Geschichte des Kinderhilfswerks ersuchen wir unsere Dauerspender von Stornierungen abzusehen. Wir verstehen die Sorge über die berufliche Zukunft in Zeiten der Corona-Krise. Dass die Menschen deshalb freiwillige Spenden einstellen ist nachvollziehbar, hat aber dramatische Auswirkungen.
Wir ersuchen dringend um zusätzliche Spenden und bitten unsere Förderer einen geplanten Stornierungswunsch zu überdenken. Auch bieten wir die Möglichkeit an, den Förderbeitrag zu reduzieren, um weiterhin planbare Einnahmen für unsere Angebote zur Verfügung zu haben.
Belastende Situationen wie Stress oder das Gewaltpotenzial in den eigenen vier Wänden werden in nächster Zeit steigen. Gerade Kinder und überforderte Erziehungsberechtigte werden unter all den Einschränkungen besonders leiden. Kinder in psychischen Krisensituationen zu helfen ist unser Fachgebiet und unsere Aufgabe.
Noch sind unsere Beratungsstellen aufgrund der Ausgangseinschränkungen leergefegt, aber der Bedarf an unseren Leistungen wird in naher Zukunft mit Sicherheit explodieren.
Leider kämpfen wir mit vielen Stornos und starkem Spendenrückgang. Unsere Fördererwerbung für Neuspender ist komplett eingestellt, um soziale Kontakte zu vermeiden. Gleichzeitig haben wir die Auskunft erhalten, dass das Wirtschaftssoforthilfepaket ausschließlich die Wirtschaft, sprich Firmen und Unternehmen, aber keine gemeinnützigen Vereine betrifft. Es kann sein, dass wir keinen Cent an Kompensationszahlungen bekommen.
Noch hoffen wir in diesem Punkt auf bessere Nachrichten. Wir sind aber besorgt, unsere wichtigen Leistungen im Gesundheitsbereich nicht aufrechterhalten zu können.
Gerade bei der Psychotherapie wäre es katastrophal, den laufenden Therapieprozess wegen Geldmangel unterbrechen zu müssen. Ob sich unsere Warteliste für die zu erwartenden Neuanfragen verlängert oder verkürzt, entscheiden letztendlich die zur Verfügung stehenden Spenden.
Kinder und Jugendliche werden vermehrt Suizidgedanken aufweisen. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, diesen gefährdeten jungen Menschen zu helfen und somit Leben zu retten.
Wenn wir keine oder nur wenig Hilfszahlungen von staatlicher Seite bekommen, werden wir unser Hilfsangebot drastisch reduzieren müssen. Mit Tränen in den Augen bereiten wir uns auf Kündigungen und Kurzarbeit vor, hoffen aber inständig, mit Ihrer finanziellen Unterstützung dies noch verhindern zu können.
Ich bitte Sie, nein ich flehe Sie an, Ihr Geld verantwortungsvoll zu verwenden. Wir sind auf Ihre Unterstützung mehr denn je angewiesen – lassen Sie die von uns betreuten Kinder nicht im Stich.
Bitte überdenken Sie ein Storno der Fördermitgliedschaft, auch eine Reduktion ist möglich. Falls irgendwie möglich, entscheiden Sie sich für eine zusätzliche Spende für Kinder in Österreich!
Gemeinsam, mit Besonnenheit und Zusammenhalt, werden wir auch diese herausfordernde Situation schaffen. Dankeschön und bleiben Sie gesund!
Peter Begsteiger